Gesundheit + Demokratie gehen vor: A52/A44-Planung im dichtbesiedelten Ruhrgebiet beenden!

Gesundheit + Demokratie gehen vor: A52/A44-Planung im dichtbesiedelten Ruhrgebiet beenden!

Startdatum
27. März 2016
Petition an
Michael Groschek (NRW-Verkehrsminister) und
Petition geschlossen.
Diese Petition hat 157 Unterschriften erreicht

Warum ist diese Petition wichtig?

Gestartet von Lambert Doll

Sehr geehrter Herr Minister!

Achten Sie die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und die Demokratie!
Helfen Sie mit, die Transitautobahn A52/A44 durch das dichtbesiedelte Ruhrgebiet ganz aus dem Bundesverkehrswegeplan zu nehmen! Mehr als 300 000 Anwohner*innen in Bottrop, Essen und Gladbeck sind übermäßig von Krankheit bedroht.

Gladbecker Bürger*innen haben 2012 im Ratsbürgerentscheid mit 56%-Mehrheit die Autobahn A52 abgelehnt und die Region damit vor einer Fehlinvestition bewahrt. „Bund und Land“ jedoch fühlen sich nach Angaben des Gladbecker Bürgermeisters vom 17.11.2015 an diese Entscheidung „nicht ... gebunden“. Dabei hatte er Sie schriftlich gewarnt, dass ein Wortbruch „...ein irreparabler Vertrauensverlust in die Verlässlichkeit von Politik“ bedeuten würde.

Sie leiteten dennoch 2014 die Planfeststellung auf Gladbecker Stadtgebiet für das Autobahnkreuz A2/52 ein. Der Bau dieses Kreuzes brächte aber viel mehr Verkehr mitten durch Gladbeck auf der Bundesstraße B224 ohne Autobahn-Lärmschutz, auch nach Bottrop und Essen. Um Lärmschutz zu bekommen, befürwortete der Gladbecker Stadtrat am 26.11. 2015 den Ausbau der B224 zur A52 über das Kreuz hinaus durch die Stadt. Für die Zustimmung hierzu wurde den Ratsmitgliedern mithilfe einer „Vereinbarung“ zwischen Stadt, Land und Bund vorgegaukelt, durch Tunnelbau und andere Maßnahmen sei maximaler Gesundheitsschutz gewährlistet. Doch der „vereinbarte“ Tunnel soll nur höchstens ein Drittel der Strecke durch Gladbeck umfassen und der für die Finanzierung zuständige Bund unterzeichnet die „Vereinbarung“ nun doch nicht, sondern sieht eine A52 mit zwei kleinen Tunnelstücken von zusammen etwa einem Zehntel der Gesamtlänge vor. Erst wurden die abstimmenden Bürger*innen hinters Licht geführt, dann die Ratsmitglieder, um deren Zustimmung zum Autobahnbau zu erreichen und den Wortbruch zu rechtfertigen.
Dagegen wurde 2016 der Ratsbürgerentscheid von 2012 mit beeindruckendem Ergebnis in einem Bürgerbegehren bestätigt. Die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger wollen nach wie vor mehrheitlich keine neue Autobahn in ihrer Stadt.

Lärm und Schadstoffe machen hier schon jetzt mehr Menschen krank als anderswo: Die Krebs-Neuerkrankungen und -Sterblichkeit von Männern in den Kreisen Recklinghausen, wozu Gladbeck gehört, Gelsenkirchen und Bottrop sind so hoch wie nirgends sonst in Deutschland (Online-Krebsregister). Ein A52 -Bau würde den LKW- Verkehr mehr als verdoppeln und die Erholungsgebiete Wittringen in Gladbeck und den Helenenpark in Essen sowie die Gesundheit von Bottroper Anwohner*innen noch mehr beeinträchtigen als bisher. Feinstaub und NOx entstehen vor allem durch Dieselfahrzeuge und Schwerlastverkehr (Reifenabrieb). Herz, Kreislauf, Gehirn, Immunsystem und Atemwege erkranken, es gibt Krebs und Schlaganfälle. Das Leben von noch mehr Menschen hier würde unnötig erschwert und verkürzt. Viele besorgte Anwohner*innen der geplanten Transitautobahn-Trasse in Essen, Bottrop und Gladbeck engagieren sich hier seit Jahrzehnten.

Umweltgerechtigkeit ist besonders hier geboten, wo es ganz besonders schlecht um die Lebenserwartung der Bevölkerung bestellt ist. Sie, Herr Minister, haben dazu Gutes öffentlich vorgetragen. Handeln Sie nach Ihren Worten!

Setzen Sie die Pläne zur Verkehrslenkung und zur Verbesserung von Bahn-, Bus- und Radverkehr zügig um, die den Autobahnbau regional überflüssig machen! Unser Ruhrgebiet hat die größte Autobahndichte in Deutschland, aber gemessen an vergleichbaren Regionen wie Berlin einen miserablen Öffentlichen Nahverkehr.

Achten Sie die Mehrheitsentscheidung des Gladbecker Souveräns und beenden Sie den A52-Planungsprozess auf Gladbecker Stadtgebiet!

Helfen Sie mit, die Transitautobahn A52/A44 ganz aus dem Bundesverkehrswegeplan zu nehmen! Die mehr als 300 000 Anwohner in Bottrop, Essen und Gladbeck, die von Krankheit bedroht sind, die Demokratie und auch das Klima und Essen als Grüne Hauptstadt Europas 2017 werden es Ihnen danken.

(Erstunterzeichnende:)

Lambert Doll, Essen, Mobilität~Werk~Stadt
Dr. med. Dieter Küpper, Moderator Runder UmweltTisch Essen RUTE
Klaus Jürgen Conze, Essener Aktion gegen Umweltzerstörung EAU
Peter Kayser, Verkehrsclub Deutschland VCD KV-Essen
Dr. Martin Arnold, Essen, Mobilität~Werk~Stadt
Helmut Angstmann, Runder UmweltTisch Essen AK Energie
Matthias Raith, Bürgerforum Gladbeck
Peter Wallutis, Stadtteilkonferenz Essen-Vogelheim
Tim Pelldorf, IG Stoppt A52 Bottrop
Joachim Drell, BI "Stoppt A52 Essen"
Norbert Porwol, Baum- und Grünschutz-Initiative Bottrop
Dieter Zimek, Umweltausschuss der Evangelischen Kirche in Essen
Margarete Bruckhaus, Bürgerinitiative gegen die A44
Dr. med. Horst Pomp, Essen
Pfarrer i.R. Achim Gerhardt-Kemper, Essen
Kai Gehring, Mitglied des Bundestags, Essen 
Gönül Eglence, Essen, Kulturausschuss
Ulrich Buddeberg, Seniorenbeauftragter der Bezirksvertretung Essen-Borbeck
Walter Wandtke, Ratsherr, Essen
Dr. Susanne Wiegel, Essen

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Entscheidungsträger*innen

  • Michael GroschekNRW-Verkehrsminister
  • Alexander Dobrindt zKBundesverkehrsminister
  • Hannelore Kraft zKNRW-Ministerpräsidentin